Landwirtschaftskammer-Präsident Andreas Steinegger: Ein weiteres wichtiges Etappenziel gegen künstlich hergestellte Fleischimitate ist erreicht – das EU-Parlament befasste sich im aktuellen Petitionsausschuss mit den schwerwiegenden Bedenken gegen Laborfleisch. Steinegger zieht ein positives Resümee zum Auftritt im EU-Parlament: Unsere Petition gegen die Zulassung von Laborfleisch in der EU ist über Ländergrenzen hinaus auf breite Zustimmung im Petitionsausschuss gestoßen. Die EU-Kommission ist von diesem aufgefordert dazu Stellung zu nehmen. Auch der Umweltausschuss des EU-Parlaments wird darüber beraten
Knapp 70.000 Unterschriften sind ein starkes Votum
Die Landwirtschaftskammern Steiermark und Kärnten sammelten mit ihrer gemeinsamen Petition „Laborfleisch. Nein, danke!“ im Vorjahr knapp 70.000 Unterschriften (exakt 68.787). Dieses starke Votum mit den schwerwiegenden Bedenken veranlasste in einem ersten Schritt die österreichische Bundesregierung dazu, sich „gegen die Zulassung von Laborfleisch auf EU-Ebene einzusetzen und eine Folgenabschätzung zu fordern“. Dies ist auch so im Regierungsprogramm verankert. Nun gelang der Bauernvertretung aus der Steiermark und aus Kärnten ein weiteres wichtiges Etappenziel gegen künstlich hergestellte Fleischimitate. Das EU-Parlament befasste sich im aktuellen Petitionsausschuss mit den großen Bedenken gegen die Zulassung von Kunstfleisch aus dem Reaktor. Wegbereiter der Präsentation der steirisch-kärntnerischen Delegation war EU-Parlamentarier Alexander Bernhuber, der sich ebenfalls vehement für ein europaweites Verbot von Laborfleisch ausspricht.
In seinem Statement vor den EU-Parlamentariern im Petitionsausschuss betonte Landwirtschaftskammer-Präsident Andreas Steinegger: „Fleischimitate aus der Fabrik, die mit vielen künstlichen Zusätzen und enormem Energieeinsatz gezüchtet werden, sind ein Angriff auf die flächendeckende, familiengeführte Land- und Forstwirtschaft.“ Und er betonte: „Wer auf künstliche Produkte wie Laborfleisch setzt, macht die Lebensmittelversorgung sehr verwundbar.“ Wenn nämlich in Zukunft das Essen im Industriegebiet wächst und die Lebensmittelversorgung in den Händen einiger weniger milliardenschwerer multinationaler Konzerne liegt, dann wird die Lebensmittelversorgung krisenanfällig. „Ganz im Gegensatz zu unseren tüchtigen Bäuerinnen und Bauern, die die Bevölkerung verlässlich, sicher und krisenfest mit natürlichen Lebensmitteln versorgen“, so Steinegger. Der Kammerpräsident hob auch die klimafreundliche Herstellung von Fleisch in Österreich hervor: „In dieser Frage sind wir nicht nur Europameister, sondern sogar Weltmeister.“ Hingegen verschlingt künstlich hergestelltes Zellgewebe aus dem Labor als Fleischersatz ein Vielfaches an Energie mit unbekannten Folgen für Umwelt, Klima und Gesundheit.
LK-Kärnten Präsident: Verbrauchergesundheit steht auf dem Spiel
In dieselbe Kerbe stieß LK-Kärnten Präsident Siegfried Huber: „Die Verbrauchergesundheit steht auf dem Spiel, weil es keine Langzeitstudien über die gesundheitlichen Folgen von Laborfleisch gibt.“ Ebenso fordert er einen Stopp von bereits in der EU gestarteten Zulassungsverfahren diverser Laborfleischprodukte.
Schmieden von Allianzen
Neben der Vorstellung der großen Bedenken gegen die Zulassung von Kunstfleisch im Petitionsausschuss des EU-Parlaments nützten die LK-Präsidenten Andreas Steinegger (Steiermark) und Siegfried Huber (Kärnten) ihren Brüsselbesuch, um Allianzen gegen die EU-weite Zulassung von Laborfleisch zu schmieden. Neben einem Treffen mit Paolo di Stefano von „Farm Europe“ – einer EU-weiten Organisation, die sich für die Förderung und Unterstützung einer nachhaltigen Landwirtschaft einsetzt – stand ein Austausch mit KlausBerend, Direktor für Gesundheit und Ernährungssicherheit in der EU-Kommission auf dem Programm.